INTERVENTION

EINSATZBEREIT FÜR SICHERHEIT UND SCHUTZ

Im Jahr 2024 trugen die Aargauer Feuerwehren wesentlich zur Sicherheit im Kanton bei. Die eindrücklichen Zahlen zeigen die Bedeutung gut ausgebildeter Feuerwehrkräfte und moderner Infrastruktur.

Die Feuerwehren des Kantons Aargau wurden im Berichtsjahr insgesamt zu 6’223 Einsätzen gerufen – ein Anstieg gegenüber 5’835 Einsätzen im Vorjahr. Die häufigsten Einsätze betrafen allgemeine Hilfeleistungen (1’555), gefolgt von Alarmen ohne tatsächlichen Einsatz, vor allem durch automatische Brandmeldeanlagen (1’400). Zudem gab es 733 Personenrettungen aus Wohnungen oder Liften und 766 Einsätze zur Verkehrsregelung oder Saalwachen, was einem deutlichen Anstieg gegenüber 452 solcher Einsätze im Vorjahr entspricht. Bei den Brandeinsätzen wurden 293 Gebäudebrände gemeldet, was fast auf dem gleichen Niveau des Vorjahres liegt (292). Waldbrände gingen von 21 im Jahr 2023 auf 5 zurück, während Fahrzeugbrände mit 94 Einsätzen deutlich zunahmen (2023: 66). Einsätze aufgrund von Elementarereignissen, wie Hochwasser oder Sturm, gingen leicht auf 549 zurück (2023: 657).

Investitionen in Infrastruktur und Ausbildung

Im Berichtsjahr setzte die AGV verstärkt auf die Unterstützung der Feuerwehrinfrastruktur. Beiträge in Höhe von über CHF 3.4 Mio. flossen in die Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen (2023: CHF 1.3 Mio.), während CHF 693’000 für Feuerwehrlokale bereitgestellt wurden (2023: CHF 219’000). Die Löschwasserversorgung wurde mit CHF 4.1 Mio. gefördert (2023: CHF 4.05 Mio.). Insgesamt beliefen sich die Auszahlungen für Infrastrukturmassnahmen auf CHF 10 Mio. (2023: CHF 7.44 Mio.). Die Ausbildung ist ein zentraler Baustein für die Einsatzbereitschaft. Im Jahr 2024 wurden 171 Kurse mit insgesamt 4’449 Teilnehmenden durchgeführt. Diese absolvierten 6'678 Kurstage, begleitet von 77 Mitgliedern des Instruktorenkorps.

Im Januar 2024 wurden die beiden neuen Brandsimulationsanlagen in Betrieb genommen, welche von der Aargauischen Gebäudeversicherung sowie der Gebäudeversicherung Luzern gemeinsam beschafft wurden. Sie haben ihre Feuerprobe im wahrsten Sinne des Wortes bestanden. Mehr dazu in der Story.

45 Aargauer Feuerwehren setzen auf das Mietmodell Brandschutzausrüstung

Die Beschaffung von Brandschutzausrüstungen war für die Feuerwehren im Kanton Aargau bisher aufwendig und mit hohen Kosten verbunden. Mit dem neuen Mietmodell der AGV können Feuerwehren ihre benötigten Ausrüstungen – Jacken, Hosen, Stiefel und Handschuhe – direkt bei der AGV mieten. Im Mietpreis inbegriffen sind das individuelle Anmessen, Reparaturservices und die vollständige Beschriftung der Ausrüstung. Das Modell ist flexibel gestaltet: Feuerwehren können sich mit ihrer gesamten Organisation oder zunächst mit einzelnen Gruppen, beispielsweise der Kommandogruppe oder dem Atemschutz, anschliessen. Neu eingeteilte Angehörige der Feuerwehr können ebenfalls individuell ausgestattet werden. Auch bei einem Wechsel innerhalb des Kantons bleibt die Ausrüstung nutzbar, was langfristig für Kosteneffizienz sorgt.

Erfolgreiche Warm-up-Phase

In der Testphase 2024 wurden sämtliche Abläufe – von der Bestellung bis zur Auslieferung – geprüft und optimiert. Insgesamt neun Feuerwehren nahmen daran teil. Ein engagiertes Team aus acht Sales Managerinnen und Managern der AGV informierte vor Ort, unterstützte beim Vertragsabschluss und organisierte die individuelle Anmessung der Ausrüstungen. Insgesamt wurden im Berichtsjahr rund 10’000 Ausrüstungsgegenstände, darunter je 2’575 Hosen und Jacken, 2’510 Paar Handschuhe und 2’520 Paar Stiefel in das Lager der AGV geliefert. Durch den Logistiker wurden davon direkt 453 komplette Ausrüstungen an die neun Feuerwehren ausgeliefert. Zusätzlich konnten im vierten Quartal des Berichtsjahres rund 1’000 Angehörige der Feuerwehr angemessen werden, welche ihre Ausrüstung im ersten Quartal 2025 erhalten. Durch die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Logistikpartner und einem umfangreichen Lagerbestand kann die AGV eine schnelle Verfügbarkeit der Ausrüstungen garantieren. Mit der Möglichkeit von Spezialanfertigungen bietet das Mietmodell höchste Flexibilität.

Die Finanzierung des Modells erfolgt über die Mieteinnahmen und den Interventionsfonds der AGV, welcher 50 Prozent der Kosten übernimmt. Dank des Reparaturservices und der maximal möglichen Gebrauchsdauer der Ausrüstung ist das Mietmodell nicht nur wirtschaftlich, sondern auch nachhaltig. Mit insgesamt 38 abgeschlossenen Verträgen im Jahr 2024 zeigt sich das Interesse der Feuerwehren am neuen Mietmodell deutlich. Ab 2025 steht das Angebot allen Feuerwehren im Kanton Aargau zur Verfügung.


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